Mittwoch, 14. August 2013

Praxisbericht – Messetraining für Standpersonal

Oft wird viel Zeit und Geld in einen schönen Messeauftritt investiert. Die flankierenden Massnahmen werden ausgearbeitet und aufeinander abgestimmt, alles muss bis zum Tag „x“ bereit sein. Doch was nützt der schönste Messestand und das beste Messekonzept, wenn das Personal nicht optimal vorbereitet ist? Wenn Sie schon einmal als Besucher an einer Messe waren, kennen Sie ähnliche Situationen bestimmt. Das Standpersonal wirkt unsicher, aufdringlich, passiv oder gar lustlos. Dies kann den Messeauftritt stark beeinträchtigen. Die Aussenwirkung ist negativ und die gesetzten Messeziele können allenfalls nicht erreicht werden. 

Das Personal verdient eine ordentliche Vorbereitung und Schulung 

Wir haben viele messeerfahrene Mitarbeiter bei uns, die ihre Qualitäten bereits an diversen internationalen Messen unter Beweis gestellt haben. Dennoch hielten wir es für angebracht eine betriebs- und messeblinde Person zu engagieren, die uns einen neutralen Einblick in Verbesserungsmöglichkeiten geben kann. Unsererseits waren Mitarbeiter von folgenden Interessengruppen anwesend:
  • Internationale Grossmessen
  • Internationale Kleinmessen
  • Absolventenkongresse
  • Lehrlingsmessen


Wo findet man Messetrainer 

Gibt man im Internet den Begriff Messetraining ein, erscheinen diverse Anbieter. Wir haben uns auf die Empfehlung unseres Messebauers verlassen und Herrn Manfred Ritschard engagiert. Herr Ritschard wurde von mir ausgiebig über unsere Bedürfnisse informiert, um eine zielgerechte Schulung zu gewährleisten.


Was haben wir erwartet 

Für uns ging es primär darum, realistische Messesituationen zu simulieren. Wie geht man auf Personen oder Gruppen zu? Wie fängt man Besucher aus dem Passantenstrom ab? Wie spricht man diese korrekt und nicht künstlich an und wie reagiert man auf Kritik oder Ablehnung. Um ein möglichst authentisches Ambiente zu simulieren, haben wir ein kleines Messe-Set (Rückwand + Theke) aufgestellt.  


Wie lief die Schulung ab

Anfangs war von den Teilnehmern noch eine gewisse Skepsis zu spüren. Macht das Sinn? Brauchen wir das überhaupt? Wir waren doch schon an so vielen Messen? Bereits einige Minuten nach Beginn der Schulung hat sich der Wind aber gedreht. Die Interaktionen und simulierten Messeszenen haben alle Kursteilnehmer in Ihren Bann gezogen. Selbst gestandenes Messepersonal war überrascht über die Einfachheit der Gesprächseröffnung und Gesprächsausleitung.  


Fazit

Die Schulung war ein Gewinn für alle Teilnehmer. Die Feedbacks waren gut. Jeder konnte etwas Neues für sich mitnehmen. Es war interessant zu erkennen, wie schwierige Situationen einfach gemeistert werden können. Wir werden in Zukunft vermehrt ein Augenmerk auf die Personalschulung haben und sicher weitere messespezifische Trainings durchführen.
Sollten Sie an einem solchen Training interessiert sein, so kann ich Ihnen unseren Messetrainer nur weiterempfehlen. Die Kontaktdaten finden Sie unterhalb. 


Gabor Koppanyi
Marketing Manager

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Messetrainer
Manfred Ritschard &
Partner GmbH
CH–8008 Zürich

Tel +41 43 499 8970
Fax +41 43 499 8972

info@manfredritschard.ch
www.manfredritschard.ch






Montag, 8. Juli 2013

Vergrösserte Messemodelle – Ein echter Besuchermagnet

Das Produkt am Messestand optimal zu präsentieren gehört mit zum wichtigsten bei einem Messeauftritt. Egal ob es sich um grosse Maschinen oder kleine Spielzeuge handelt, die Exponate müssen optimal in Szene gesetzt werden. Im digitalen Zeitalter wird vermehrt auf Animationen zur Erklärung von Produkten gesetzt. Die m2 sind teuer, der Platz am Messestand beschränkt. Doch was löst dies im Messebesucher aus? Ist ein weiterer Bildschirm, auf dem eine Animation abgespielt wird, es noch Wert am Messestand zu halten? Für eine internationale Produkteeinführung haben wir hierzu einen Test gemacht. Wir sind in der Zeit ein wenig zurückgereist und haben frühere Messeerfolge ausgewertet. Es war die Zeit, als vergrösserte Modelle, aufblasbare Figuren und von der Decke hängende Muster vermehrt in grossen Hallen zu sehen waren. Wir haben uns entschlossen, nochmals ein vergrössertes Modell eines Produktes erstellen zu lassen. Ich muss hier erwähnen, dass unser Produkt die Originalgrösse von ca. 13cm hat. 

Modellbauer gesucht

Die erste Schwierigkeit bestand schon mal darin, einen Modellbauer zu finden der unser Produkt realistisch vergrössern kann. Zu unserem Erstaunen mussten wir feststellen, dass sich die Zahl der Modellbauer massiv verringert hat. Im Speziellen die Zahl der Modellbauer die Messemodelle produzieren. Schlussendlich haben wir noch mit Mühe und Not drei Anbieter gefunden, die bereit waren zu offerieren. Die Technologien der Produktion waren unterschiedlich. Diese reichten vom 3D Druck bis hin zum richtig handwerklich hergestellten Modell. Für das letztere haben wir uns entschieden. Einige Kontaktadressen finden Sie am Ende des Artikels.

Kosten

Die Vergrösserung auf Faktor 5 (75cm) unseres Produktes war wie zu erwarten teuer. Da wir mehrere, sich kreuzende Messeeinsätze haben, waren drei Stück erforderlich. Den Preis möchte ich hier nicht nennen. Nach Umlage auf die Kontaktkosten kann ich aber sagen, dass es sich gelohnt hat. 

Resultat am Messestand und an Symposien

Die Modelle sind ein riesen Erfolg! Richtig platziert und von weit her sichtbar halten die Besucher vor unserem Stand. Unser Verkauf und die Produkt Manager haben somit die wichtigen Sekunden Zeit um den ersten Kontakt mit den Interessenten herzustellen. Da unser Modell auch technisch funktionstüchtig ist, kann einer grösseren Anzahl von Personen der Nutzen gleichzeitig erklärt werden. Als flankierende Massnahme haben wir dennoch eine Produkteanimation sowie natürlich Modelle in Originalgrösse im Einsatz. 

Fazit

Die Haptik (Wahrnehmung / Tastsinn) ist in Zeiten der digitalen Reizüberflutung sehr gefragt. Ohne die digitale Kommunikation schlecht zu reden, wird auch deren Stärke in Kombination mit einem realen Modell massiv verstärkt.


Gabor Koppanyi
Marketing Manager


Anbei noch ein paar Adressen die Ihnen ein wenig Suchzeit sparen sollten:

Alder Modellbautechnik AG // Unsere Wahl
Pfaffenwiesenstrasse 63
8404 Winterthur
Tel.: 052 242 30 82
e.alder@aldermodelle.ch

Kunstgiesserei St.Gallen AG
Sittertalstrasse 34
CH-9014 St.Gallen

T. +41 71 278 88 22
www.kunstgiesserei.ch

Atelier Domino
C. Leuenberger und M. Schär
Kraftstrasse 11
CH-4056 Basel
Telefon +41 61 322 42 94



Montag, 15. April 2013

Lentikularkarten – Vielseitige Kommunikatoren

Die Botschaft am Messestand einfach und prägnant zu kommunizieren ist eine Herausforderung. Der Besucher soll sich auch nach dem Aufenthalt am Messestand noch an die Botschaft erinnern können. Auf der Suche nach kreativen Möglichkeiten bin ich auf ein interessantes Medium gestossen: Die Lentikularkarte. 

Was ist eine Lentikularkarte 

Eine Lentikularkarte hat die Eigenschaft, mehrere Botschaften auf einer Karte zu vereinen. Je nach Winkel, in der die Karte betrachtet wird erscheint, nun die eine oder andere Botschaft. Ermöglicht wird dies durch eine Schicht von optischen Mikrolinsen, die das Licht unterschiedlich brechen. Durch das „Wackeln“ mit der Karte entsteht der Eindruck die Karte sei animiert. Der Effekt regt zum spielerischen Wiederholen an, die Botschaft wird intensiv wahrgenommen.
Es gibt mittlerweile diverse Möglichkeiten für die Realisierung einer Lentikularkarte. Von der simplen Darstellung zweier Bilder, bis hin zu komplexen 3D Karten und Bewegungsabläufen.

Einige Beispiele und Musterfilme finden Sie unter den folgenden Links:
http://www.youtube.com/watch?v=HLQRpSRhOo0
http://www.youtube.com/watch?v=6vKxS2KQ_70
http://www.youtube.com/watch?v=b0P-EpVUBaM

Vorteile 

- Mehrere Botschaften in einer Karte möglich
- Spielerische Vermittlung der Botschaft
- Keine langen Texte als Erklärung notwendig
- Preislich vertretbar
- Kann auch für Mailings hervorragend eingesetzt werden

Kosten

Die Kosten richten sich natürlich nach Qualität und Komplexität einer Lösung. Für eine Lösung mit zwei Wechselbildern kann man zwischen CHF 1.20 – CHF 2.00 pro Karte kalkulieren. Ich habe mich für die billigste Variante als Testprojekt entschieden. Das Resultat war gut.

Sonstige Einsatzmöglichkeiten

Lentikulare werden auch in diversen anderen Formen eingesetzt. Bekannte Beispiele sind unter anderem DVD Hüllen (Filmindustrie) oder auch Poster in Passantenzonen (http://www.youtube.com/watch?v=Jrd1dLc-M-U). Durchaus denkbar wäre auch ein Einsatz an Messewänden.

Spezielles bei der Produktion 

Achtung: Wir erhielten zu Beginn ein Produktionsmuster als „Gut zur Ausführung“. Die Qualität entsprach nicht unseren Anforderungen. Der Grund war, dass das Produktionsmuster nur den Effekt der Karte darstellte. Die Druckqualität wurde bei der effektiven Produktion einiges besser. Beim Muster wurde Tintenstrahl gedruckt, die Endproduktion mit Offset fabriziert.

Fazit

In der Kombination mit einem Wettbewerb ist dieses Medium sehr interessant. Durch den spielerischen Effekt bleibt die Botschaft beim Empfänger länger erhalten als mit einer normalen Wettbewerbskarte. Ich nutze diese Möglichkeit für unsere Messen und Direktmailings. Die Feedbacks und die Rücklaufquote sind gut.

Gabor Koppanyi
Marketing Manager


Montag, 25. Februar 2013

Video in Print – Die etwas andere Messeeinladung



Die klassischen Messeinladungen haben eine immer tiefere Rücklaufquote. Kreativität und neue Wege sind gefragt. Geht man diese nicht, läuft man Gefahr das wertvolle Marketingbudget zu verpuffen, ohne die Zielgruppe auf den Stand zu leiten.
Auf der Suche nach neuen Möglichkeiten für Messeinladungen bin ich erneut auf die sogenannte „Video in Print“ Technologie aufmerksam geworden.

Was ist Video in Print
Wie der Name bereits aussagt vereint Video in Print zwei Medien: das Druckmedium in der Kombination von Videobotschaften auf einem kleinen, integrierten Bildschirm. Die Botschaft wird beim Öffnen der Karte automatisch abgespielt. Die Aufmerksamkeit des Empfängers ist vorprogrammiert. Dies Funktioniert in etwa wie bei aufklappbaren Geburtstagskarten mit Musik.

Einige Beispiele und Musterfilme finden Sie unter den folgenden Links:

Vorteile
-       Wow-Effekt beim Empfänger
-       Erinnerungseffekt
-       Abspielen von Videos gleich nach dem Öffnen der Karte
-       Musikoption
-       Mehrere Videos in einer Karte möglich
-       Es gibt bereits unterschiedliche Bildschirmgrössen und Möglichkeiten der Implementierung

Spezielles beim Versand
Bei internationalen Versänden kann es zu Problemen kommen, da Technologieträger kritisch begutachtet werden. Dies sollte vorab für die Zielländer abgeklärt werden.

Kosten
Die Kosten variieren natürlich nach Karte und Ausführung. Für das Muster aus dem ersten, oben aufgelisteten YouTube Film kann man aber mit ca. CHF 50 – 60.- bei einer Auflage ab 50 Stück rechnen (von 3 potenziellen Lieferanten bestätigt).

Fazit
Die Einladung ist zwar teuer, die Chance, einen bleibenden Eindruck beim Empfänger zu hinterlassen aber viel höher.
Der Messestand macht bekanntlich ca. 30% des Messeerfolges aus, wieso nicht einen Teil des Budgets umlagern und in die intensivere Vorarbeit investieren? Personalisierung ist bei Einladungen gefragt, oder beeindruckt Sie noch die dritte, fünfte oder zehnte vom Aufbau her gleiche Messeeinladung?


Gabor Koppanyi
Marketing Manager

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Mobile Marketing und die Einsatzmöglichkeiten für Messen



Das Handy hat sich in den letzten Jahren immer mehr zum persönlichen Assistenten, dem sogenannten PDA (Personal Digital Assistent), gewandelt.
Aus dem Alltag ist es kaum mehr wegzudenken und begleitet uns beinahe Tag und Nacht.
Zeit einen kurzen Blick auf die Möglichkeiten für das Messemarketing zu werfen.

Studie der Nutzerzahlen
Eine aktuelle Studie aus den USA, der jährliche „Nielsen Social Media Report“ (http://blog.nielsen.com/nielsenwire/social/2012/), zeigt klar den Anstieg des  anhaltenden Mobile Device Trends an. Nicht nur die Anzahl der Logins ins Internet über Mobile Devices ist gestiegen, sondern auch die Nutzungszeit.

Einige Ideen und technische Anregungen
Es gibt unterschiedliche Ansätze für das Mobile Marketing. Besonders im B2B Bereich sind diese kritisch zu hinterfragen, müssen aber nicht zwingend nutzlos sein. Wie immer gilt: der Nutzen für den Kunden muss im Vordergrund stehen. Einige technologische Möglichkeiten als Gedankenanstoss für den Messeeinsatz werden später noch aufgeführt.

Permission Marketing
Bei den meisten der unten aufgeführten Ideen (exkl. SMS / MMS) redet man vom sogenannten Permission Marketing. Der Interessent bestätigt aktiv via Knopfdruck, dass er die Information erhalten will.

Bluetooth (eigene Erfahrungen)
Eignet sich für kabellose Kurzdistanzübertragungen bis ca. 10m.
Wir haben selbst bereits eine Bluetooth Box als Sender auf dem Messestand eingesetzt.
Funktioniert relativ einfach. Sobald der Empfänger Bluetooth aktiviert hat und in die Sendereichweite eintritt, wird er eingeladen, sich zu identifizieren und erhält dann einen spezifischen, von uns definierten Content in Form von Daten, Bildern oder Videos.
Diese sogenannten Bluetooth Säulen können im Messestand auch getarnt werden. Nehmen wir an, wir haben mehrere auf dem Stand platzierten Produkte, so kann über einen dieser  Hotspots (Sendepunkte) gezielt die Botschaft auf den Interessenten kommuniziert werden.
Einziger Wehrmutstropfen ist, dass die Verbindung bei vielen Nutzern massiv an Geschwindigkeit einbüsst und instabil werden kann.

NFC (Near Field Communication)
Funktioniert über eine kurze Distanz, ca. 3-5cm.
Könnte für das Ticketing oder eine Art Zugangskontrolle interessant sein.
Die NFC Technologie im Handy wird immer mehr als Zahlungsmittel eingesetzt. Hier noch ein interessanter Artikel der NZZ.

QR Codes (Quick Response Code)
Vermutlich haben die meisten von Ihnen QR Codes bereits eingesetzt. Der Response ist gut. Es können direkt und ohne „grosse“ zusätzliche Technologien (bis auf eine Interpretationssoftware, die bald sowieso Handy Standard sein wird) bspw. Internetlinks übertragen werden. Einziger Wehrmutstropfen sind die optisch entstellenden Quadrate, die im Messedesign integriert werden müssen.

Apps (Mobile Apps für iOS oder Android)
Hier scheinen die Möglichkeiten beinahe unbegrenzt. Nebst spezifischen Messe- und Produkte Apps, sowie Gewinnspielen, sind sicher auch Location Based Services interessant. Diese können als Navigationsdienste (wo ist unser Messestand auf der Messe?) oder Trackingdienste (wo ist der Verkäufer, wo der Interessent?) eingesetzt werden. Nehmen wir das App „Foursquare“ als Idee, wäre das einchecken in unseren Messestand (Bestätigen, dass man auf dem Messestand ist und so evtl. Bekannte findet) sicher auch interessant.

SMS / MMS
Wieso nicht auch während der Messelaufzeit auf einfachste Art via SMS, oder MMS die Besucher mit aktuellen Text- oder Bildinformationen versorgen.
Der grosse Vorteil ist folgender. Hat man bereits die Handy Nummer des Empfängers, muss man sich nicht mit zusätzlichen Technologien auseinandersetzen. Zu beachten ist, dass der Interessent zuerst über diesen Service informiert werden sollte. Nach seiner Zustimmung kann er diese Informationen während der Messe erhalten. Eine Deaktivierungsfunktion (Abo abbestellen) sollte jederzeit gewährleistet sein um den Interessenten nicht zu verärgern.


Buchtip
Das Buch „Mobile Marketing für Messen“ wurde im Jahre 2010 verfasst.
Obwohl die technologischen Möglichkeiten sich in dieser Zeit verändert haben, sind gewisse Grundansätze ausserordentlich interessant. Das Buch liest sich einfach und wirft nicht nur einen eingeschränkten Blick auf die Nutzung für Messen, sondern auch auf die Integration im Marketing-Mix.

Zum Abschluss
Freue ich mich über interessante Ideen und Anregungen zu diesem Thema.
Vielleicht hat der ein, oder andere bereits gute, erste Erfahrungen sammeln können.

Ich wünsche allen Lesern eine erholsame Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Gabor Koppanyi
Marketing Manager