Mittwoch, 19. Dezember 2012

Mobile Marketing und die Einsatzmöglichkeiten für Messen



Das Handy hat sich in den letzten Jahren immer mehr zum persönlichen Assistenten, dem sogenannten PDA (Personal Digital Assistent), gewandelt.
Aus dem Alltag ist es kaum mehr wegzudenken und begleitet uns beinahe Tag und Nacht.
Zeit einen kurzen Blick auf die Möglichkeiten für das Messemarketing zu werfen.

Studie der Nutzerzahlen
Eine aktuelle Studie aus den USA, der jährliche „Nielsen Social Media Report“ (http://blog.nielsen.com/nielsenwire/social/2012/), zeigt klar den Anstieg des  anhaltenden Mobile Device Trends an. Nicht nur die Anzahl der Logins ins Internet über Mobile Devices ist gestiegen, sondern auch die Nutzungszeit.

Einige Ideen und technische Anregungen
Es gibt unterschiedliche Ansätze für das Mobile Marketing. Besonders im B2B Bereich sind diese kritisch zu hinterfragen, müssen aber nicht zwingend nutzlos sein. Wie immer gilt: der Nutzen für den Kunden muss im Vordergrund stehen. Einige technologische Möglichkeiten als Gedankenanstoss für den Messeeinsatz werden später noch aufgeführt.

Permission Marketing
Bei den meisten der unten aufgeführten Ideen (exkl. SMS / MMS) redet man vom sogenannten Permission Marketing. Der Interessent bestätigt aktiv via Knopfdruck, dass er die Information erhalten will.

Bluetooth (eigene Erfahrungen)
Eignet sich für kabellose Kurzdistanzübertragungen bis ca. 10m.
Wir haben selbst bereits eine Bluetooth Box als Sender auf dem Messestand eingesetzt.
Funktioniert relativ einfach. Sobald der Empfänger Bluetooth aktiviert hat und in die Sendereichweite eintritt, wird er eingeladen, sich zu identifizieren und erhält dann einen spezifischen, von uns definierten Content in Form von Daten, Bildern oder Videos.
Diese sogenannten Bluetooth Säulen können im Messestand auch getarnt werden. Nehmen wir an, wir haben mehrere auf dem Stand platzierten Produkte, so kann über einen dieser  Hotspots (Sendepunkte) gezielt die Botschaft auf den Interessenten kommuniziert werden.
Einziger Wehrmutstropfen ist, dass die Verbindung bei vielen Nutzern massiv an Geschwindigkeit einbüsst und instabil werden kann.

NFC (Near Field Communication)
Funktioniert über eine kurze Distanz, ca. 3-5cm.
Könnte für das Ticketing oder eine Art Zugangskontrolle interessant sein.
Die NFC Technologie im Handy wird immer mehr als Zahlungsmittel eingesetzt. Hier noch ein interessanter Artikel der NZZ.

QR Codes (Quick Response Code)
Vermutlich haben die meisten von Ihnen QR Codes bereits eingesetzt. Der Response ist gut. Es können direkt und ohne „grosse“ zusätzliche Technologien (bis auf eine Interpretationssoftware, die bald sowieso Handy Standard sein wird) bspw. Internetlinks übertragen werden. Einziger Wehrmutstropfen sind die optisch entstellenden Quadrate, die im Messedesign integriert werden müssen.

Apps (Mobile Apps für iOS oder Android)
Hier scheinen die Möglichkeiten beinahe unbegrenzt. Nebst spezifischen Messe- und Produkte Apps, sowie Gewinnspielen, sind sicher auch Location Based Services interessant. Diese können als Navigationsdienste (wo ist unser Messestand auf der Messe?) oder Trackingdienste (wo ist der Verkäufer, wo der Interessent?) eingesetzt werden. Nehmen wir das App „Foursquare“ als Idee, wäre das einchecken in unseren Messestand (Bestätigen, dass man auf dem Messestand ist und so evtl. Bekannte findet) sicher auch interessant.

SMS / MMS
Wieso nicht auch während der Messelaufzeit auf einfachste Art via SMS, oder MMS die Besucher mit aktuellen Text- oder Bildinformationen versorgen.
Der grosse Vorteil ist folgender. Hat man bereits die Handy Nummer des Empfängers, muss man sich nicht mit zusätzlichen Technologien auseinandersetzen. Zu beachten ist, dass der Interessent zuerst über diesen Service informiert werden sollte. Nach seiner Zustimmung kann er diese Informationen während der Messe erhalten. Eine Deaktivierungsfunktion (Abo abbestellen) sollte jederzeit gewährleistet sein um den Interessenten nicht zu verärgern.


Buchtip
Das Buch „Mobile Marketing für Messen“ wurde im Jahre 2010 verfasst.
Obwohl die technologischen Möglichkeiten sich in dieser Zeit verändert haben, sind gewisse Grundansätze ausserordentlich interessant. Das Buch liest sich einfach und wirft nicht nur einen eingeschränkten Blick auf die Nutzung für Messen, sondern auch auf die Integration im Marketing-Mix.

Zum Abschluss
Freue ich mich über interessante Ideen und Anregungen zu diesem Thema.
Vielleicht hat der ein, oder andere bereits gute, erste Erfahrungen sammeln können.

Ich wünsche allen Lesern eine erholsame Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Gabor Koppanyi
Marketing Manager

Sonntag, 28. Oktober 2012

AUMA Studie: Messewirtschaft 2020



Liebe Kollegen

Eine etwas ältere, aber dennoch hochinteressante Studie der AUMA (Ausstellungs- und Messeausschuss der deutschen Wirtschaft) zur Lage der Messewirtschaft im Jahr 2020.

Die Studie ist sehr umfassend und analysiert den Einfluss der unterschiedlichsten Faktoren auf die Messewirtschaft.

Nach wiederholtem Lesen bin ich immer noch fasziniert von der Tiefe der Studie und deren Erkenntnissen.

Es werden drei mögliche Zukunftsszenarien vorgestellt:
-          Messe Szenario A:     persönlich – kontinental – profiliert
-          Messe Szenario B:      vernetzt – fragmentiert – erlebnisreich
-          Messe Szenario C:      virtuell – bedürfnisgerecht – jederzeit

Den Link findet Ihr unter:


Viel Spass beim Lesen!

Gabor Koppanyi
Marketing Manager

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Social Media Marketing für Messeauftritte



Liebe Kollegen

Bei meinen Recherchen im Internet bin ich auf eine interessante Grafik gestossen.

Da ich mich aus beruflichem, wie auch privatem Interesse mit Social Media Marketing und Messeauftritten befasse, möchte ich Euch diesen Link als Gedankenanstoss senden.

Es handelt sich aus meiner Sicht um eine hervorragende, einfache Darstellung, wie man einige der momentan populärsten Social Media Kanäle für seinen Messeauftritt nutzen kann.

http://www.nwcidisplays.com/blog/2012/03/social-media-trades...

Bitte beachtet:

  • Die Grafik wurde von einer amerikanischen Firma in ihrem öffentlichen Blog verwendet
  • Einige der Zahlen gelten ausschliesslich für den amerikanischen Markt
  • Social Media Marketing wird in Europa noch nicht in der gleichen Intensität wie in Amerika genutzt

Interessant finde ich auch die Kombination von Social Media Marketing und Mobile Marketing.

Hier würde ich folgende Elemente dem Mobile Marketing zuordnen:

  • QR Codes
  • SMS Marketing
  • Wi-Fi

Aus meiner Sicht könnte man im Mobile Marketing noch folgende Technologien zusätzlich erwähnen:

  • Bluetooth Technology (nicht dargestellt)
  • NFC Near Field Code Technologie (nicht dargestellt)

Ich hoffe, Euch mit diesem Link interessante Ideen für zukünftige Messeauftritte mitgegeben zu haben.
Die Einbettung der jungen Technologien in unsere Messekonzepte wird mit Sicherheit zu einer spannenden und herausfordernden Aufgabe.

Packen wir’s an!

Beste Grüsse

Gabor Koppanyi
Marketing Manager

Aus Kundensicht: Internationale Messeprojekte und die nicht optimale Nutzung von wertvollem Marketing Budget


Liebe Kollegen
Zuerst einmal möchte ich betonen, dass wir für Messeprojekte einen Mix aus nationalen und internationalen Partnern haben. Mit unseren Schweizer Partnern sind wir sehr zufrieden.
Der Einsatz und die Flexibilität sind absolut vorbildlich, daher soll dieser Artikel auch nicht als Kritik, vielmehr als Gedankenanstoss dienen.

Die Thematik:
Internationale Messeauftritte in den unterschiedlichsten Ländern, speziell in den boomenden Märkten China und Indien.

Die Problematik:
Verschwendung von Marketing Budget für Transportkosten und Reisespesen von Standbauern und Eventtechnikern.
Verschwendung von Zeit und Personalaufwand intern.
Eingehen von Risiken durch Transportschäden. (nicht gleiches Material vor Ort vorhanden)

Eine mögliche Lösung aus meiner bescheidenen Sicht:
Internationale Netzwerke aufbauen und die Bereitschaft haben, diese auch zu nutzen.

Oft stossen wir an dieselben Grenzen. Wir hätten gerne einen Partner der uns weltweit unterstützt. Egal ob Syma, Eurotruss oder Produkte von anderen Anbietern.
Wir wollen unsere Marketing Botschaft bestmöglich auf dem Messeplatz zu unseren potenziellen und bestehenden Kunden transportieren können, die Systeme sind uns egal. Einzige Voraussetzung: Es muss eine Partnerschaft zwischen Standbauer und Veranstaltungstechniker bestehen, dies muss für uns Hand in Hand gehen.
Wählen wir einen Schweizer Partner für unsere Projekte, so gewinnen wir zwar an Qualitätssicherheit, zahlen aber einen sehr hohen Preis.

Die Transportkosten für internationale Messeprojekte machen immer noch einen grossen Teil vom Messebudget aus, bis zu 10% und mehr. Es gibt zwar Lösungen, bei denen Partnerfirmen in den Zielländern erwähnt werden, aber diese sind dann in den lokalen Preisen immer noch um einiges teurer als alternative Anbieter aus den gleichen Ländern. Wir sind gezwungen, auf lokale Messeagenturen auszuweichen und ein für uns kalkulierbares Risiko einzugehen. Der Projektaufwand mit lokalen Anbietern ist ebenfalls immens, rechtfertigt aber die Transportkosten dennoch nicht. Man kann nun argumentieren, dass wir den falschen Schweizer Partner haben. Bis anhin habe ich aber noch keinen Anbieter gefunden, der mich mit seinen Lösungen zu 100% überzeugen kann. Auf die wichtigen, ökologischen Faktoren gehe ich hier nicht ein.

Ich würde mir wünschen einige Anbieter auf dem Schweizer Markt zu haben, die Zweigniederlassungen in den grössten Ländern und nahe den grossen Messeplätzen haben.
Wieso dies bis anhin nicht der Fall ist, verstehe ich nicht. Es gibt einige internationale Leitmessen, die momentan in diesen Ländern bereits durchgeführt werden. Auf Grund der wirtschaftlichen Aussichten kann man wohl davon ausgehen, dass weitere Messen folgen. Das Potenzial ist somit vorhanden. Auf unserer aktuellen Messe sind diverse Branchenriesen aus der Schweiz vertreten. Ohne auf Budget Details eingehen zu wollen, schätze ich das Potenzial auf einen mittleren, 2 – stelligen Millionenbetrag ein.
Auch bei Marketing Kollegen aus anderen Schweizer Branchen wie der unseren höre ich immer wieder den gleichen Wunsch: „Wir wollen und würden ja, aber nur schon die Transportkosten… „

Zudem kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu. Im Marketing wird sich ein neues, junges Medium etablieren.
Das Social Media Marketing. Dieser Bereich wird sich seinen Platz auch im B2B – Sektor sichern. Wir werden unsere Instrumente und auch die Budgetaufteilung neu überdenken müssen, dies hat bestimmt auch Auswirkungen auf die Investitionen im Messebereich.

Eine Bereicherung aus meiner Sicht wäre ein Anbieter, der folgendes abdecken kann:
- Internationale Projektbetreuung aus der Schweiz.
- Sicherstellung einer „ähnlichen“ Standqualität im Ausland.
- Grosses, internationales Netzwerk von sich selbst zertifizierten Partnern im Ausland, somit Qualitätsgarantie.
- Keine Verpuffung von Marketing Budget für Transporte von Messe– und Veranstaltungstechnik Material nach Übersee.
- Keine Verpuffung von Marketing Budget für Standbauer und Eventtechnikern aus der Schweiz
- Bestehende Kooperationen zwischen lokalen Messebauern und Veranstaltungstechnikern
- Organisation von Kundenmaterial-Transporten durch die lokalen Ableger

Aus meiner Erfahrung als ehemaliger Projektleiter für Messestände weiss ich, dass die internationalen Projekte die spannendsten und auch rentabelsten sind.
Immer mehr Aussteller werden aus Kostengründen auf lokale Anbieter umsteigen wenn nicht passable Alternativen geboten werden können.

Ich freue mich auf spannende und innovative Lösungen wie sie die Branche bis anhin noch immer hervorgebracht hat.

Sollte nach diesem Artikel ein Schweizer Anbieter auf mich zukommen, der gegen mein Wissen sämtliche Anforderungen erfüllt, so würde ich mich ausserordentlich darüber freuen.

Freundliche Grüsse

Gabor Koppanyi

Die Wirkung einer „klassischen“ Einladungskarte



Liebe Kollegen

Fragt man sich doch oft folgendes:
Lohnt es sich im digitalen Zeitalter noch Messeeinladungen per Post zu versenden?

Der grosse Aufwand mit:
- Layouten
- Wägen
- Kosten kalkulieren
- Empfängerliste aufbereiten (wer erhält diese und wie viele machen wir)
- Postsendungen erstellen (National und International)
- Brief verfassen (mehrsprachig)
- Verpacken
- Rücksendungen verarbeiten (alte Adressen aktualisieren)

Gemäss unseren aktuellen Erfahrungen lohnt sich dies immer noch. Die Kundenfeedbacks waren durchwegs positiv und überraschend gut. Der Kunde schätzt solche Einladungen und fühlt sich (zu Recht) persönlich angesprochen.

Visuelles:
So schön eine E-Mail-Einladungskarte auch gestaltet wird, sie bleibt doch digital.
Der Effekt verpufft schon nach einigen Sekunden. Die meisten Einladungen per E-Mail sehen gleich aus und die Kombination mit Werbemassnahmen verliert dadurch ihre Wirkung.
Löschen Sie von Zeit zu Zeit nicht auch diese lästigen Werbemails? Die Gefahr, dass eine Messeeinladung als solche verstanden und gelöscht wird, ist gross.
Ist mir selbst vor Kurzem mit diversen Einladungen für die Suisse EMEX 2012 passiert.

Die digitalen Unterschriften:
Aus Erfahrung wissen wir alle, dass das Unterschreiben von mehreren hundert Karten zeitaufwendig und nervraubend ist. Ich kann hier nur für den Investitionsgüterbereich sprechen.
Besinnen wir uns aber darauf zurück, dass der Kunde für jedes Unternehmen der wertvollste Empfänger ist, kommen wir schnell zum Schluss, dass sich der Aufwand für eine persönliche Unterschrift lohnt. Kennen Sie nicht selbst diese Massenmailings, mit den nicht sauber gescannten, oder sogar verschwommenen Unterschriften? Unsere individuelle Lösung für Sie! In Kombination mit einer digitalen Signatur?

Kombination aus Klassik und modern:
Es spricht nichts dagegen auf einer Einladungskarte bspw. einen QR Code abzudrucken, der auf ein Produkte Launching, Unternehmensneuigkeiten oder auf messespezifische Aktionen verweist. Hier zu empfehlen ist immer noch eine kleine Anleitung, wie dieser Code zu scannen und zu bedienen ist. Die Anzahl der Personen, die dies noch nicht wissen ist immer noch verhältnismässig hoch und kann zu Peinlichkeiten führen.

Verweis aus Social Media Kanäle:
Hier diskutieren wir unter Marketing Kollegen angeregt, ob der Verweis auf Facebook, Youtube, XING oder andere Social Media Kanäle passend ist oder nicht. Aus meiner Sicht steht dem nichts im Wege, wohingegen andere Kollegen der Meinung sind, Messeeinladungen sollten nur speziell für diesen Event gelten und nicht von der Kernaussage ablenken.

Mögliche Lieferanten von speziellen Messeinladungen:
Hier drei Firmen, die über ein gutes und ideenreiches Angebotssortiment verfügen.
Mit welcher Firma wir zusammengearbeitet haben werde ich an dieser Stelle bewusst nicht erwähnen. Ich will nicht den Eindruck von Fremdwerbung erwecken.

http://www.polypins.ch
http://www.bmosscreative.com/
http://www.wurth-procon.ch

Selbstverständlich sind trotz einer schönen Einladungskarte die anderen flankierenden Massnahmen wie bspw. das telefonische Nachfassen nicht zu vernachlässigen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer nächsten Messeeinladung und hoffe, dass die gesammelten Erfahrungen und Kundenfeedbacks Ihnen die Arbeit ein wenig erleichtern.

Es grüsst Sie herzlich

Gabor Koppanyi
Marketing Manager

Virtuelle Messen: Humbug oder ernstzunehmende Entwicklung?



Hallo liebe Kollegen

Ich habe mich in der letzten Zeit intensiver mit dem Phänomen der virtuellen Messe im Internet befasst.

Gerne teile ich Euch meine Gedanken zu diesem Thema mit.

Was für Modelle für virtuelle Messen gibt es momentan?
Den Versuch klassische Messen nachzubauen: http://www.visimmo3d.com/references-clients.php
Die 365 Tage Messe:
http://www.schall-virtuell.de/de/vm

Wird die virtuelle Messe die klassische Messe ablösen können?
Meiner Meinung nach "nein". Die Vorteile des persönlichen Kundenkontaktes und die Möglichkeit Produkte berühren oder testen zu können wiegen viel zu hoch.
Komplexe, zusammenhängende Produkte und Dienstleistungen so erklären zu können, dass der potenzielle Besucher seinen Nutzen noch erkennt, ist fast unmöglich oder würde eine viel zu komplexe Navigation erfordern.
Stellen sie sich auch einmal vor, einen ganzen Tag an einem Rechner in die virtuelle Welt einzutauchen. Ich glaube nach dem Besuch des dritten Messestand ist die Faszination nicht mehr da und sie hätten gerne wieder eine normale Person vor sich.

Welche Zielgruppen sprechen wir mit virtuellen Messen an und welche schliessen wir möglicherweise aus?
Sprechen wir an:
Digital natives --> Die junge Generation, die bereits mit der digitalen Technologie aufgewachsen ist
Sprechen wir vielleicht an:
Digital immigrants --> Personen, welche die Technologien erst im Erwachsenenalter kennengelernt haben
Schliessen wir aus:
Digital deniers --> Personen, die sich dem digitalen Fortschritt ablehnend verhalten und sich auch nicht damit befassen

Können wir uns mit virtuellen Messeständen optisch von der Konkurrenz noch abheben?
Auch dieser Aspekt ist ausserordentlich interessant.
Mit der konventionellen Art des Standbaus kann man persönlich und individuell die Firma auf der Messe präsentieren und sich so optisch von der Konkurrenz abheben.
Bei virtuellen Messen wird man aus Gründen der Einfachheit zwischen einigen vorgefertigten Standdesigns beim Veranstalter entscheiden müssen.
Die meisten Stände werden somit bis auf das Firmenlogo einheitlich aussehen.
Wollen wir das?
Einzige Möglichkeit aus meiner Sicht ist, dass man virtuelle Standdesigner hätte, die wie bei konventionellen Messeständen ihr Standkonzept 3Dimensional erstellen.
Diese Standdesigner müssten dann auch sämtliche Navigationspunkte (Hotspots) mit den von ihnen gewünschten digitalen Informationen (Content) verknüpfen.
Den Aufwand und die Kosten für die Produktion von digitalem Inhalt schätze ich aus meiner Erfahrung als immens ein. Lohnt sich das auch für kleine und mittelgrosse Messen, oder nur für die Grossen?

Was spricht für virtuelle Messen?
- nicht ortsgebunden
- zeitlich nicht beschränkt, 365 Tage 24 Stunden erreichbar
- umweltfreundlich
- man findet schnell alle Lieferanten zu einem Produkt

Fazit
Heute kann uns jeder einfach im Internet auf unserer Homepage finden, sofern diese sauber aufbereitet wurde.
Wieso also soll ich an einer virtuellen Messe teilnehmen und mir alle Vorteile einer konventionellen Messe nehmen lassen?
Den Aufwand um eine virtuelle Messe zu gestalten sehe ich durchaus vergleichbar, wenn nicht sogar grösser als die Planung einer normalen Messe.
Das Aufbereiten von digitalem Inhalt stellt zudem einen hohen Kosten- und Zeitaufwand dar. Ich muss immer mit dem neusten technischen Stand gehen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind auch noch keine technischen Standards für Organisatoren bestimmt. Was passiert wenn andere (zBsp. internationale Organisatoren) andere technologische Standards verwenden?
Muss ich dann meinen Inhalt jedesmal wieder neu aufbereiten lassen?
Wenn ich schon meine Firma digital präsentieren möchte, dann doch eher auf einer zeitlich und technisch nicht gebundenen Plattform.
Ich würde somit momentan eher in eine digitale, interaktive Homepage als in eine virtuelle Messe investieren.

Die Idee an und für sich finde ich aus umwelttechnischen Gründen aber äusserst interessant.
Die Technologie ist noch jung, wird aber sicher rasant wachsen und versuchen ihren Platz in der Kommunikation zu ergattern.

Ich möchte Ihnen zum Abschluss noch ein interessantes Interview zu diesem Thema mit auf den Weg geben:
http://www.hdm-stuttgart.de/redaktionzukunft/beitrag.html?be....

Ich hoffe diese "kurze" Zusammenfassung konnte Ihnen einige interessante Aspekte zu diesem Thema aufzeigen.

Freundliche Grüsse

Gabor Koppanyi
Marketing Manager

Praxisbericht Messe: Kostenfalle Touchscreen Content


Liebe Kollegen

Vor kurzem hatten wir einen interessanten Fall, den ich Euch nicht vorenthalten möchte.

Wir haben uns entschlossen für unsere Messen ein digitales Kommunikationskonzept zu entwickeln und einzusetzen.

Teil dieses 3-Stufen-Konzeptes sind 46" Touchscreen Bildschirme, an denen der Besucher kurze und prägnante Informationen, Animationen und Videos zu unseren Produkten einsehen kann.

Die Ursprungsidee war ein Powerpoint mit Verknüpfungen zu erstellen und diese als Navigation zu nutzen.
Da wir viele Abteilungen und involvierte Product Manager haben, kamen wir schlussendlich auf knapp 100 Folien.
Das Projekt mutierte und wir mussten relativ schnell feststellen, dass die Möglichkeiten von Powerpoint in der Navigation beschränkt sind.
Die Komplexität der Navigation überschritt zudem unsere Fähigkeiten.
Ausserdem stürzten diverse Videos und somit auch das Powerpoint während der Nutzung ab, einen Algorithmus konnten wir
hierbei nicht erkennen.

Um eine Blamage auf der Messe zu vermeiden, haben wir uns entschlossen, 3 Offerten von Veranstaltungstechnikern, also
Profis einzuholen, die auch Touchscreens vermieten. Alle Angefragten bieten auch Multimedia Service an.
Zu unserem Erschrecken mussten wir feststellen, dass die Offerten zwischen 15'000.- bis 30'000.- lagen.
Alle wollten die Lösung im Powerpoint nachbauen oder optimieren und teilten uns mit, dass dies schon sehr komplex und aufwendig sei.
Der Messetermin war nicht mehr weit entfernt, unser Budget beinahe ausgereizt und unsere Nerven fast blank:-).

Glücklicherweise hatten wir auch noch eine kleine Multimedia Agentur angefragt.
Diese hat uns mitgeteilt, dass man die Präsentation doch einfach in Adobe Flash nachbauen könnte.
Die Möglichkeiten seien viel ausgereifter als im Powerpoint (technische Details lasse ich aussen vor).

Wir mussten lediglich eine saubere Powerpoint Präsentation (die wir ja schon erstellt hatten) abliefern, die Bilder, Videos und Animationen
mitschicken und eine Endkontrolle durchführen.
Die Powerpoint Folien wurden in Adobe Flash nachgebaut und eine simple Steuerung programmiert.

Kosten für 100 Powerpoint Folien (sauber verknüpft, inkl. Video und Animations Gallery): ca. 3500.-

Wir haben die Lösung mittlerweile für einen fairen Preis auf eine zweite Sprache erweitert und sind ausserordentlich zufrieden.

Ich hoffe dieser kleine Praxisbericht wird dem einen oder anderen von Euch mal nützlich sein!

Liebe Grüsse

Gabor Koppanyi
Marketing Manager