Mittwoch, 19. Dezember 2012

Mobile Marketing und die Einsatzmöglichkeiten für Messen



Das Handy hat sich in den letzten Jahren immer mehr zum persönlichen Assistenten, dem sogenannten PDA (Personal Digital Assistent), gewandelt.
Aus dem Alltag ist es kaum mehr wegzudenken und begleitet uns beinahe Tag und Nacht.
Zeit einen kurzen Blick auf die Möglichkeiten für das Messemarketing zu werfen.

Studie der Nutzerzahlen
Eine aktuelle Studie aus den USA, der jährliche „Nielsen Social Media Report“ (http://blog.nielsen.com/nielsenwire/social/2012/), zeigt klar den Anstieg des  anhaltenden Mobile Device Trends an. Nicht nur die Anzahl der Logins ins Internet über Mobile Devices ist gestiegen, sondern auch die Nutzungszeit.

Einige Ideen und technische Anregungen
Es gibt unterschiedliche Ansätze für das Mobile Marketing. Besonders im B2B Bereich sind diese kritisch zu hinterfragen, müssen aber nicht zwingend nutzlos sein. Wie immer gilt: der Nutzen für den Kunden muss im Vordergrund stehen. Einige technologische Möglichkeiten als Gedankenanstoss für den Messeeinsatz werden später noch aufgeführt.

Permission Marketing
Bei den meisten der unten aufgeführten Ideen (exkl. SMS / MMS) redet man vom sogenannten Permission Marketing. Der Interessent bestätigt aktiv via Knopfdruck, dass er die Information erhalten will.

Bluetooth (eigene Erfahrungen)
Eignet sich für kabellose Kurzdistanzübertragungen bis ca. 10m.
Wir haben selbst bereits eine Bluetooth Box als Sender auf dem Messestand eingesetzt.
Funktioniert relativ einfach. Sobald der Empfänger Bluetooth aktiviert hat und in die Sendereichweite eintritt, wird er eingeladen, sich zu identifizieren und erhält dann einen spezifischen, von uns definierten Content in Form von Daten, Bildern oder Videos.
Diese sogenannten Bluetooth Säulen können im Messestand auch getarnt werden. Nehmen wir an, wir haben mehrere auf dem Stand platzierten Produkte, so kann über einen dieser  Hotspots (Sendepunkte) gezielt die Botschaft auf den Interessenten kommuniziert werden.
Einziger Wehrmutstropfen ist, dass die Verbindung bei vielen Nutzern massiv an Geschwindigkeit einbüsst und instabil werden kann.

NFC (Near Field Communication)
Funktioniert über eine kurze Distanz, ca. 3-5cm.
Könnte für das Ticketing oder eine Art Zugangskontrolle interessant sein.
Die NFC Technologie im Handy wird immer mehr als Zahlungsmittel eingesetzt. Hier noch ein interessanter Artikel der NZZ.

QR Codes (Quick Response Code)
Vermutlich haben die meisten von Ihnen QR Codes bereits eingesetzt. Der Response ist gut. Es können direkt und ohne „grosse“ zusätzliche Technologien (bis auf eine Interpretationssoftware, die bald sowieso Handy Standard sein wird) bspw. Internetlinks übertragen werden. Einziger Wehrmutstropfen sind die optisch entstellenden Quadrate, die im Messedesign integriert werden müssen.

Apps (Mobile Apps für iOS oder Android)
Hier scheinen die Möglichkeiten beinahe unbegrenzt. Nebst spezifischen Messe- und Produkte Apps, sowie Gewinnspielen, sind sicher auch Location Based Services interessant. Diese können als Navigationsdienste (wo ist unser Messestand auf der Messe?) oder Trackingdienste (wo ist der Verkäufer, wo der Interessent?) eingesetzt werden. Nehmen wir das App „Foursquare“ als Idee, wäre das einchecken in unseren Messestand (Bestätigen, dass man auf dem Messestand ist und so evtl. Bekannte findet) sicher auch interessant.

SMS / MMS
Wieso nicht auch während der Messelaufzeit auf einfachste Art via SMS, oder MMS die Besucher mit aktuellen Text- oder Bildinformationen versorgen.
Der grosse Vorteil ist folgender. Hat man bereits die Handy Nummer des Empfängers, muss man sich nicht mit zusätzlichen Technologien auseinandersetzen. Zu beachten ist, dass der Interessent zuerst über diesen Service informiert werden sollte. Nach seiner Zustimmung kann er diese Informationen während der Messe erhalten. Eine Deaktivierungsfunktion (Abo abbestellen) sollte jederzeit gewährleistet sein um den Interessenten nicht zu verärgern.


Buchtip
Das Buch „Mobile Marketing für Messen“ wurde im Jahre 2010 verfasst.
Obwohl die technologischen Möglichkeiten sich in dieser Zeit verändert haben, sind gewisse Grundansätze ausserordentlich interessant. Das Buch liest sich einfach und wirft nicht nur einen eingeschränkten Blick auf die Nutzung für Messen, sondern auch auf die Integration im Marketing-Mix.

Zum Abschluss
Freue ich mich über interessante Ideen und Anregungen zu diesem Thema.
Vielleicht hat der ein, oder andere bereits gute, erste Erfahrungen sammeln können.

Ich wünsche allen Lesern eine erholsame Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Gabor Koppanyi
Marketing Manager